Die Entertainmentbranche jubelt: Seit am 1. April (kein Scherz) in Schweden ein neues Gesetz eingeführt wurde, das es Rechteinhabern ermöglicht, direkt bei ISPs die Herausgabe der Daten von Filesharern zu verlangen, habe sich die Zahl der verkauften Downloads verdoppelt. Mal sehen, ob das Hoch diese Woche überlegt – ab morgen will Pirate Bay einen neuen Anonymisierungsdienst anbieten.Bei IPREDator, wie der VPN-Service als Reaktion auf das Gesetz namens IPRED getauft wurde, werden keine Nutzerdaten gespeichert, wie Pirate Bay verspricht, und der Preis von 5 Euro für das Angebot dürfte es nicht nur für notorische Filesharer attraktiv machen, sondern auch für alle, die es nicht so gerne sehen, wenn ihnen beim Surfen jemand über die Schulter schaut.
Wired spricht jedenfalls von bereits 100.000 Schweden, die sich für die Beta-Version angemeldet haben; das Interesse im Rest der WElt dürfte wohl auch bald geweckt sein. [dieter]
[via musikwoche.de, ipredator und Wired]
Wenn es wirklich so wäre, dass sich die Zahl der verkauften Downloads verdoppelt hat, dann kann man zwei Dinge daraus schließen:
1. Die Behauptung, dass sich Filesharing negativ auf die Verkäufe auswirkt, ist wahr.
2. Mindestens ein Teil der Filesharer sind doofe Schafe.
Ein Problem dabei ist, das die Meldung von InProdicon selbst stammt – einem wichtigen Online-Musik-Händler. Es könnte ja auch zufällig ab April eine andere Zählweise eingeführt worden sein, oder bisher nicht verbuchte Zahlen wurden zufällig gerade drauf gerechnet oder oder.
Und dann darf man nicht vergessen, dass sie wohl eine Steigerung um das hundertfach (oder so) hätten vorlegen müssen, um einen direkten Bezug zu einem Drittel Einbruch des Filesharing-Traffics darlegen zu können.
Für mich ist das immer noch reine PR.