… sang der von mir hochverehrte Max Goldt bereits 1982 (Foyer des Arts – Von Bullerbü nach Babylon), und in besagtem Goldt-Garten wurde – das dürfte ganz nach Dieters Geschmack sein – in erster Linie missliebige Verwandtschaft entsorgt. Hab ich nicht vor. Mit der Multifunktionsschaufel, die Dieter heute vorgestellt hat, wäre ich allerdings unbestritten die Queen im Kleingarten-Idyll. Muss aber auch nicht sein. Ich bin schon zufrieden, dass ich meinen Mirabellenbaum gerade noch so daran hindern konnte, ein kleines Mirabellenwäldchen entstehen zu lassen. Viel lieber als jede Schaufel der Welt aber hätte ich diesen äußerst genialenNistkasten. Wird aber erst…
… ab 2. Juni für knapp 60 Schleifen (ohne Versandkosten) lieferbar sein. Erinnert mich zudem stark an dieses Bild hier von Banksy, das ich bestimmt ein Jahr lang oder so als Desktop-Pic hatte. Und wen interessiert, was ich eigentlich gerade so mache damit die Knete stimmt und wie der Garten so gedeiht, der sei herzlich eingeladen, unten weiter zu schmökern.
(dvice, manufactum, foyer des arts, banksy)
Nachdem sich NetMediaEurope vor sechs Wochen recht spontan dazu entschlossen hatte, künftig auf die Mitarbeit der freien Autoren bei Gizmodo.de gänzlich zu verzichten, musste ich die Beschaffung meines Lebensunterhalts ganz schnell auf ein anderes Talent meinerseits verlegen: Kochen! Und so kommt es, dass ich nun vier Tage die Woche unter Volldampf im Restaurant Viktor in Augsburg am Herd stehe und irgendwas brutzele, brate, simmere, schneide, schnibbele, den Schneebesen schwinge, riiiiesige Töpfe rumwuchte, Fleisch pariere, Suppen und Saucen köchele und mich nebenher auch noch als kleines Hörspiel für meine beiden Kollegen betätige. Klassisches Multitasting also, auch Muttitasking genannt. Und ich kann euch verraten: Dreieinhalb Jahre Schreibtischtätigkeit haben lediglich einen Mouseklick-gestählten rechten Arm hinterlassen, der gesamte körperliche Rest ist zwischenzeitlich völlig verweichlicht. Schlimm.
Tja, was soll ich sagen, so nahm eine extrem spannende Interimszeit für meinen Freund ihren Lauf: Er durfte ein paar Wochen lang zusehen, wie ich fast regelmäßig um neun (NEUN! 21:00!) Uhr auf dem Sofa vor der Glotze weggeknackt bin. Ich! DIE Nachteule schlechthin. Eine Schande.
In meinem Garten habe ich also nach getaner Küchenarbeit der fortschreitenden Verwilderung tatkräftig entgegengewirkt. Und Muskeln benutzt, von denen ich noch nicht mal wusste, dass ich sie hatte. Ich habe Beete angelegt, gefühlte 1000 kleine Mirabellenbäume ausgegraben (die sind echt fies und vernetzen sich im Untergrund, diese kleinen Terroristenbäume), ohne Ende Unkraut gejätet, ein Hügelbeet für meine Zucchini angelegt, Nützlingsbehausungen gebaut, den Apfelbaum und diverse andere Stauden beschnitten, einen Komposthaufen angelegt, Zeug eingepflanzt, Zeug rausgerissen und was weiß ich noch alles gemacht. Kein Wunder also, dass ich fix und fertig war. Schließlich bin ich kein hartes Fitnessmoster oder zähes Mannweib, sondern trage trotz meiner 40 Jährchen immer noch ein eher zierliches Körperchen (54 Kilo bei einem Meter 70 Größe) zur Schau.
Der schwarze Mann mit dem weißen Balken und dem ausgesprochen hübschen rosa T-Shirt (mehr Posing konnte ich diesem eher kamera-evasiven Mann leider nicht entlocken) ist übrigens mein Küchenchef Derai (wir sprechen ihn genau so aus wie ich’s hier geschrieben habe, aber eigentlich schreibt man ihn Deraj und spricht ihn irgendwie so ähnlich wie Derratsch aus).
Der andere Typ hier mit dem schwarzen Balken (OK, es ist eine CD-Hülle, aber wir wollen sie trotzdem mal als Balken betrachten) heißt Sandro, ist wie Derai – und im Gegensatz zu mir – gelernter Koch und diese beiden trichtern mir nun in erster Linie die erforderliche Gastro-Koordination ein. Denn Kochen kann ich schon ganz ordentlich. In einem Satz: Besser hätt ich es nicht treffen können!
Warum Sandro eine Bibi Blocksberg Kassette in die Kamera hält kann ich übrigens nicht sagen… Vielleicht will er damit eher über- denn unterschwellig ausdrücken, dass er ein Kindskopf ist. Oder aber die Kassette soll ein Symbol für seine Zauberkräfte am Herd sein, aber wer weiß das schon so genau.
Langweilig ist es in der Viktorküche jedenfalls nie und wenn einer von euch mal nach Augsburg kommt und zufällig was Leckeres essen gehen will, dann kann er ja ins Viktor gehen. Und nach Bianca fragen. Vielleicht lassen mich die beiden Jungs dann auch ausnahmsweise in den Gastraum… außer natürlich sie sind gerade zu beschäftigt damit, mir Marmelade aufs Haupt zu kippen oder den Galeerensklaven-Trommeltakt zum Schneiden von Wurst und Käse an der Aufschnittmaschine zu erhöhen. (bianca)
(Ein Artikel aus der Feder des berühmten Augsburger Schriftstellers Franz Dobler über das Viktor)