Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, sinkt die Hemmung, kräftig auszuteilen: Im Prozess der amerikanischen Filmindustrie gegen Realnetworks wegen der Verbreitung des Kopierprogramms RealDVD hat der Software-Hersteller, dem es seit geraumer Zeit nicht mehr so richtig gut geht, schweres Geschütz aufgefahren und beschuldigt die Gegenseite der Kartellbildung und Verschwörung.
RealDVD hatt im letzten Jahr eigentlich dafür sorgen sollen, dass der einstmals mächtige Anbieter von Musik- und Video-Playern, dessen Glanz im Vergehen war, wieder in die erste Reihe zurückkehrt: das Programm hätte DVDs auf Festplatten kopiert.
Was wiederum der MPAA als Verband der amerikanischen Filmindustrei nicht schmecken wollte: Sie beantragte eine Verkaufsverbot, was sie vor Gericht auch durchsetzen konnte.
Real schießt jetzt zurück, und zwar nicht nur gegen die sechs größten Studios, sondern auch noch gegen Viacom und die DVD Copy Control Association, die sich das Verhindern von DVD-Kopien zum Lebensinhalt gemacht hat.
Sie alle hätten sich zu einer Verschwörung gegen Real zusammengetan und ein Kartell gebildet: Das CSS License Agreement, das regelt, wie man legal Kopien von DVDs machen kann, sei Ergebnis einer Absprache zwischen den Studios, dass sämtliches Duplizieren verboten ist, wenn nicht alle Studios dem gemeinsam zustimmen.
Was bedeutet, dass kein Studio einen kundenfreundlichen Alleingang unternehmen kann, sondern immer schön von den anderen an der Leine gehalten wird – man darf gesapnnt sein, wie das vor Gericht bewertet wird. [dieter]
[via CNet USA]