Alternder Tintenfisch stinkt erbärmlich. Das haben auch die MIT-Vordenker kapiert und verarbeiten daher nicht wirklich Kadaver, sondern schauten sich nur das Funktionsprinzip von deren Haut ab.
Welches Tier kann am besten seine Farben ändern. Das Chamäleon? Falsch! Der Krake ist der beste Tarner, denn Muster, Farbenspiel und Tempo sind unerreicht. Dabei kostet es ihm und seinen etwas einfacher gebauten Tintenfisch-Brüdern kaum Energie, die Lightshow im Dunkeln zu produzieren.
Das hat die Wissenschaftler vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) begeistert. Sie sezierten die Tiere (stink!) und schauten sich die Funktionsprinzipien ab. Danach bauten sie auf dieser Basis ein Display, welches nur ein Hunderstel der Energie eines Flüssigkristall-Bildschirms verbrauche. Wie das geht? Der MIT-Screen produziert nur wenig Licht, nutzt dafür extrem das Umgebungslicht aus und reflektiert es, verrät Professor Edwin Thomas.
Der Prototyp seines Teams ist bislang nur ein paar Quadratzoll groß, aber schon jetzt superdünn (1 Mikron), trotz der 30 Schichten aus Polystyrol, eingebettet in zwei Lagen eines leitfähigen Materials.
Je nach Dicke des Materials werde eine andere Wellenlänge des Lichts reflektiert. So könne ein Display auf Wunsch sogar ultraviolette Strahlen zurückwerfen.
Die Technik habe noch den großen Nachteil eines engen Blickwinkels. Daher sei der erste Einsatzort wohl bei Mobilgeräten und kleinen Gadgets zu vermuten. Unklar aber noch, wie lange es bis zur Markteinführung dauern wird. [rm]