Die Computex ist ja auch immer eine schöne Gelegenheit für die Hersteller, ein bisschen Dampf abzulassen und die Konkurrenz mit Drohgebärden zu beeindrucken oder auch nicht.
Fudzilla hat es geschafft, bei dieser Gelegenheit AMD-Chef Dirk Meyer vors Mikro zu bekommen, der einiges Aufschlussreiches zu sagen hatte.
Angesprochen darauf, wie er es denn beim direkten Kampf mit Intel um Marktanteile hält, vollzieht Meyer eine Seitwärtsbewegung: Der direkte Vergleich von CPUs werde immer weniger wichtig. Was zähle, sei beim Privatkunden eine verbesserte Grafikleistung und bei Firmenkunden ein überlegenes TCO (Total Cost of Ownership), also eine attraktive Gesamtbilanz, zu der auch reibungslos Upgrades und gerineg Kosten für Energie und Kühlung gehören.
Und da sieht sich AMD im Vorteil: Die Phenom II-Prozessoren könne man bei den meisten vorhandenen Motherboards einsetzen, während beim Intel Core i/ein teures System-Upgrade nötig sei.
Beim Großkomplex Notebooks/Netbooks sieht Meyer AMD vor allem hinsichtlich des Preises gut aufgestellt – das für das zweite Halbjahr 2009 geplante Update der Plattform für Mainstream-Notebooks soll Hochleistung zu bezahlbaren Preisen bringen.
Explizite Netbook-Pläne möchte der AMD-CEO nicht verkünden – im Gegensatz zu Intel, wo haarscharfe Unterschiede zwischen MID, Netbook und Notebook herbeigeredet werden, hält Meyer sich zurück und betont lediglich, man wolle Prozessoren für günstige Mobilrechner liefern, heisst also, dass deren Hersteller selbst entscheiden sollen, wie sie es mit der CPU halten.
Was die Zukunft angeht, trommelt Meyer dagegen kräftig auf die Brust: AMD sei das einzige Unternehmen auf der Welt, das sowohl die Massenherstellung von x86-Mikroprozessoren betreibe als auch in Sachen 3D-Grafik führend sei. Außerdem plane man, Jahr für Jahr die Zahl der Plattformen zu verdoppeln, und werde mit „Istanbul“ die Führung in Sachen Leistung pro Watt bei Servern ausbauen und mit den Grafiklösungen der nächsten Generation den Weg für DirectX11 bereiten. [dieter]
[via Fudzilla]
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