Strichcodes könnten eigentlich wesentlich informativer sein und nicht nur dem Handel dienen – an mehreren Stellen wird daran gearbeitet, auch Verbrauchern Wissen über ihre Einkäufe zu verschaffen, das es ihnen ermöglicht, Aspekte wie ökologisch korrekte Produktion und fairen Handel im Supermarkt zu berücksichtigen.
Sime Draby etwa, Lieferant von Palmöl, arbeitet mit dem spanischen Unternehmen FoodReg an einem System, das nachweisen soll, dass sein Produkt nicht aus Ernten stammt, die auf gerodetem Regenwald wachsen.
Die Bauern, die als Zulieferer tätig sind, sollen per Handy den Standort ihrer Felder und den Erntezeitpunkt an die Online-Datenbank von FoodReg melden, mit deren Hilfe auch andere Informationen generiert werden könnten, wie z.B. die Umweltbelastung durch den Transport einer spezifischen Ware.
Benutzt wird ein ähnliches System bereits von der norwegischen Firma Trace Tracker für Halal-Lebensmittel, die islamischen Vorschriften entsprechen müssen. Mit Hilfe eines in ein Smartphone integrierten Striccode-Lesers sollen Kunden erkennen können, ob sie Lebensmittel eines offiziell anerkannten Halal-Lieferanten kaufen.
Am ambitioniertesten klingt das Vorhaben des Fair Tracing Project: Hier soll der Strichcode direkt den Zugang zu einer Online-Datenbank eröffnen, in der die Bauern in Entwicklungsländern mit Bildern und Videos darüber berichten können, unter welchen Bedingungen sie arbeiten. Auch Informationen über den Transport und die Bezahlung aller Beteiligten werden aufgenommen. Bislang gibt es derartige Infos für chilenischen Wein und indischen Kaffee.
Bereits als iPhone App zu haben ist Locavore, eine Anwendung, die auf Basis des GPS darüber informiert, welche Lebensmittel am angegebenen Standort gerade Saison haben, deren Erwerb also ökologisch ungefährlich ist.
Natürlich besteht bei diesen Anwendungen immer auch die Gefahr der Manipulation – insgesamt sieht’s aber so aus, als könnte da was Verbraucherfreundliches entstehen, und noch ist man ja gerade erst am Anfang. [dieter]
[via New Scientist]