…aber noch längst nicht genug, um den Vorsprung von Red Hat Enterprise Linux einzuholen.
Novell hatte Suse Linux 11 im März auf den Markt geworfen. Laut dem zuständigen Marketing-Direktor Justin Steinman werde Code 11 im Monatsvergleich rund 10 Prozent häufiger installiert als Linux 10, dessen SP2 auch heute noch von einigen Firmen neu installiert wird. Exakte Download-Zahlen mochte Steinman leider nicht offenbaren.
Server- und Data-Center-Kunden gehören ohnehin nicht zu den risikofreudigen Upgradern und werden wohl mindestens auf Service Pack 1 von Code 11 warten (angekündigt für Jahresende), bevor ein Umstieg überhaupt in Frage käme, differnziert Steinman. Aber das dürfte allen Distributionen ähnlich ergehen, weshalb es den nach wie vor großen Abstand zu Red Hat kaum erklären kann.
Doch das versuchte der Manager gar nicht erst, sondern ritt lieber noch eine Runde auf die neuen Vorzüge von Linux 11 herum: Support der Mono C#-Runtime, verbessertes Clustering sowie den jüngsten Xen 3.3 Hypervisor, in den Novell einiges an Mühen, Zeit und Geld gesteckt hat. Vom alternativen KVM Hypervisor aus dem Hause Red Hat will man nichts wissen: „Wir sehen da keine wirtschaftliche Basis, die sich rund um KVM entwickelt“, lehnt Steinman ab.
Ihm reicht es für den Augenblick, dass angesichts sinkender Novell-Umsätze (- 8,5 Prozent) immerhin der Linux-Bereich im Unternehmen wächst (+ 23,4 Prozent) und es eine ausreichende App-Basis gibt, um neue Unternehmenskunden an sich binden zu können. Doch die absoluten Zahlen klingen dann nicht mehr so beeindruckend, denn Novell machte im jüngsten Quartal weniger als 40 Millionen Dollar. Das Linux-Business von Red Hat soll etwa viermal so groß ausfallen.
Abschließend erteilte Steinman übrigens noch dem Cloud Computing eine Absage: „Wir wollen kein Hosting-Provider werden. Daher werden wir auch keine Novell Cloud aufsetzen.“ [rm]