Wer will sein Leben einem Doktor anvertrauen, der sein Training in Second Life erhielt? Im angelsächsischen Raum jedenfalls werden medizinische Fälle nun virtuell durchgespielt.
Flugpiloten können in ihren Simulatoren die heikelsten Manöver durchspielen, ohne dabei die Gesundheit und die Maschine zu riskieren. Das wollen Mediziner nun auch tun und haben einen passenden Simulator dafür gefunden: Die virtuelle 3D-Umgebung Second Life stellt passende Räume nebst Auditorium zur Verfügung, so dass die Studenten unter Anleitung und von ihren Kommilitonen beobachtet sich in Diagnostik üben oder einem OP-Ablauf durchspielen können, insbesondere Kommunikation und Befehlskette, ohne jemanden in Gefahr zu bringen.
In der Simulation können Blutdruck gemessen, stabilisert, Blutungen gestoppt. Sauerstoff gegeben, Adern abgeklemmt oder der Defibrillator eingesetzt werden. Diverse Universitäten haben auch schon Vorlesungen in SL abgehalten. Die praktischen Simulationen sollen eine Ergänzung sein, aber nicht die praktische (Übungs-) Arbeit im Hospital ersetzen. Einen virtuellen OP-Saal hat unter anderem das Londoner Imperial College (Bild) bei SL eingerichtet. Ob die künftigen Nachwuchs-Ärzte dadurch sicherer und sattelfester werden, muss sich dann erst noch in Real Life zeigen. [rm]
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