GPS-gläubige bzw. -abhängige Verkehrsteilnehmer haben schon manche Fahrtrichtungsanweisung zu wörtlich genommen und sind in blindem Vertrauen in Hafenbecken, Springbrunnen, Baustellenlöcher, Hohl- und Sackgassen gebraust. Ein Paar aus Schweden schaffte es in den Sommerferien, 650 km vom Kurs abzukommen.
Wer mit seinem Auto aus Skandinavien bis nach Italien juckelt, gehört zu den eher leidensfähigen Touristen. Am Zielort auszusteigen und dann nach kurzer Zeit festzustellen, dass man so gar nicht richtig abgebogen ist, sorgt dann aber schon für Schmerzen. Okay, sie waren in Italien, aber nicht auf der berühmten Sonneninsel Capri, wo sie hinwollten, sondern etwa 650 km entfernt in einer Stadt namens Carpi. Sie merkten es, weil es dort keine blaue Grotte zu bestaunen gab. Komisch, dass Carpi gar keine Insel ist, stach ihnen seltsamerweise nicht ins Auge. Nicht einmal, als das nötige Übersetzen mit der Fähre ausblieb. Ihr Vertrauen in die Routenführung war schlicht blind. Die Einheimischen klärten das Paar auf, welches ohne mit der Wimper zu zucken den Buchstabendreher im GPS korrigierte und sich stoisch aufmachte, das wahre Capri im Golf von Napoli anzusteuern. Ob sie es jemals trockenen Fußes geschafft und die Fähre in Sorrento erwischt haben, ist nicht überliefert. Bevor jemand hämisch lacht: Jedes Jahr sollen Dutzende von verwirrten deutschen Autofahrern von den Italienern darüber aufgeklärt werden, dass sie vergeblich nach Hinweisschildern suchen, auf denen „Florenz“ steht. Es hilft ungemein, die Original-Schreibweisen zu kennen. Ciao Belli! [rm]
[MSNBC]
Pingback: Google Maps Navigation: Der Anfang vom GPS-Ende? | IT-Scene.NET
Pingback: JVC & Kenwood mit erstem gemeinsamen Navi | IT-Scene.NET