Wenn man so richtig über das Internet herziehen will, was ja legitim ist, sollte man seinen Kommentar nicht unbedingt online stellen. Insbesondere nicht, wenn es Blödsinn ist und man dem Internet die Schuld an der Finanzkrise gibt.
Frank A. Meyer ist ein gestandener Publizist beim Schweizer Blatt „Blick“ (im Ringier Verlag) und hat die Lizenz zum Kommentieren. Soweit ist noch alles im Lot. Doch diese Woche hat er seinen Namen in deutschsprachigen Twitter-Gefilden weit über die Grenzen seines Beritts erweitert: Er zog (online!) über das weltweite Netz her und zeigte dabei, dass es auch ganz ohne Kenntnisse geht. Zitat gefällig? Bitteschön: „… gesetzliche Regeln oder gar Schranken für den Internet-getriebenen Finanzkapitalismus (gab es) erst recht nicht.“ Huch, das böse gesetzlose Treiben der Kapitalisten in New York, London und Franfurt war also „Internet-getrieben“?!? Wow, was für eine These. Es geht noch besser. Zitat: „Die schöne neue Laptop-Welt befreite die Finanzwirtschaft von Recht und Gesetz.“ Aha, jetzt sind HP, Dell, MSI und Lenovo also Schuld an dem Crash – nicht etwa gierige Schweizer Bänker ohne Skrupel und Moral?
Nach ein paar eher stichhaltigeren Seitenhieben gegen das Treiben im Internet greift Maestro Meyer schließlich Google an: „Die Enteignung der Kulturschaffenden durch Google und Konsorten ist schon fast vollendete Tatsache.“ Ach, deswegen haben die so viel Geld. Seine Tiraden gehen in diesem Stil weiter. Unter dem Strich möchte der Kommentator „den faulen Zauber“ Internet, die Jugend, Downloader und die Piratenpartei abschaffen. Basta! [rm]
Die können froh sein das sie keine Kommentar Funktion eingebaut haben… „virtuelle Anarchie“ sei dank 🙂
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