Warum nun ausgerechnet die Abkömmlinge ehemaliger Sträflinge (abgesehen von den Aborigines) so einen ausgeprägten Überwachungsfimmel entwickeln, könnte man wohl gut einem angehenden Absolventen des Studienfachs Psychologie zum Thema der Abschlussarbeit machen.
Jetzt nämlich scheint man down under auf eine ganz neue Narretei verfallen zu sein: die Altersklassifizierung aller verfügbaren Handy-Apps. Viel Glück – allein Apple hat 80.000 im Angebot.
Natürlich wird diese gigantische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wie üblich damit begründet, dass man die Jugend schützen und ergo auch das Schlupfloch Mobile App schließen müsse.
Konkreter Anlass: Bereits fünf Jahre, nachdem World of Warcraft in Australien auf den Markt kam, hat die zuständige Behörde beschlossen, das Spiel als M (ab 17 Jahre) zu klassifizieren, und vergleichsweise schnell scheint man dann auch festgestellt zu haben, dass man sich in dieser Welt voll Blutvergießen ja auch mittels iPhone vergnügen kann.
Apple selbst hat in Australien verlauten lassen, dass man sich selbstverständlich an die Vorgaben der Klassifizierungsbehörde halten werde – aber wohl nicht ohne schelmisches Grinsen: Das sagenhafte Arbeitstempo der Bürokraten führte nämlich 2008/2009 dazu, dass man ganze 7.036 Prüfungen vornahm, und zwar bei Games, Filmen und Publikationen insgesamt. [dieter]