Eine neue App namens Viewdle wirkt auf den ersten Blick wie ein perfektes Tool für alle, die Gesicher und Namen nicht so recht zusammenbringen können und sich dabei lieber von einem Smartphone helfen lassen möchten.
Allerdings kann die Software noch ein paar bedenkliche Dinge mehr.
Viewdle (gerade auf der CES vorgestellt) funktioniert so: Man hält die Kamera auf eine Person, und dann wird automatisch Dank Gesichtserkennungs-Funktion nach Informationen über diesen Menschen gesucht, sei es auf dem Handy selbst oder in einem sozialen Netzwerk.
Das Bild wird dann mit den Daten getaggt; die werden allerdings wieder verwendet, um online nach den aktuellsten Informationen über den Abgebildeten zu stöbern.
Als Fotografierter hat man keine Möglichkeit, das zu verhindern, und dass z.B. Facebook die Möglichkeit bietet, auch Nicht-Mitglieder zu taggen, ohne dass sie dies erfahren, können selbst Netzwerk-Abstinente sich wohl einer Identifizierung nicht entziehen.
Wenn damit nur dem traditionellen Broterwerb des Heiratsschwindlers der Boden unter den Füßen entzogen würde, wär’s ja vielleicht noch OK, aber wenn man bedenkt, was gerade insgesamt so abgeht, trägt Viewdle nicht unbedingt zur besseren Nachtruhe bei. [dieter]
[via Technabob]
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