Logitech schont Ohren und Nerven

Die Schweizer wenden sich mit diesen Ohrknöpfen an die playerbewehrte Jugend, will aber als Käufer vor allem Eltern und Großeltern gewinnen.

Wer sich unterwegs digitale Musik reinzieht, macht es in der Regel über Ohrstecker statt über Kopfhörer. In diversen Untersuchungen und Schreckensmeldungen wurde die vergangenen Jahre verbreitet, dass die Jugend dabei gerne übertreibt und die Musik viel zu laut aufdreht. Dabei könne des Gehör leicht und dauerhaft Schaden nehmen. Logitech wendet sich nun mit seinen neuesten Earphones an die besorgten Erziehungsberechtigten. Die schonende Neuentwicklung für junge Ohren sei in der Lage, selbständig und automatisch das maximal mögliche Lautstärkevolumen um 30 Prozent zu reduzieren. Wenn der Medienplayer also viel zu viel Soundpower hat, verhindern die Logitech-Knöpfe das Schlimmste und belasten die Ohren deutlich weniger. Die Umwelt übrigens auch, denn Fußgänger und Fahrgäste im öffentlichen Raum werden nicht mehr durch den Musikgeschmack des jeweiligen Hörers belästigt. Die Form der Earbuds sei außerdem so gewählt, dass sie sich komfortabel stundenlang tragen lassen. Das ganze Wunderwerk sei für 40 Dollar zu haben. [Ralf]

[Coolest Gadgets]

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2 Antworten zu Logitech schont Ohren und Nerven

  1. Mai schreibt:

    „[…] sei in der Lage, selbständig und automatisch das maximal mögliche Lautstärkevolumen um 30 Prozent zu reduzieren.“

    Quatsch. Diese Ohrhöhrer haben einfach nur einen stark verringerten Wirkungsgrad. Jede intelligente Regelung (so klingt jedenfalls die obige Formulierung) müsste irgendwo her Strom beziehen, was bei diesen InEars ja nicht der Fall ist.

    Diese Wirkungsgradreduzierung ist eigentlich eine nicht wirklich intelligente Lösung für das „Problem“, insofern es denn eins ist.

    Zum einen ist es nötig, den Player für die gleiche Lautstärke, im Vergleich zu normalen InEars, wesentlich lauter einzustellen. Damit wird unnötig Energie verbraucht, was die Akkulaufzeit entsprechend mehr oder weniger stark verkürzt.
    Zum zweiten wird in keiner Weise berücksichtigt, das verschiedene Player eine unterschiedliche maximale Ausgangsleistung abzugeben in der Lage sind. Somit kann es bei bestimmten Playern immernoch zu laut sein, bei anderen in Kombination mit diesen InEars sogar zu leise, was den Spaß an der Musik verderben kann. Das ist praktisch das kombinierte Problem aus einer unsinnigen Richtlinie für lautstärkebegrenzte Player, die den unterschiedlichen Wirkungsgrad von Kopfhörern nicht berücksichtigt.

    Was ich noch verblüffend fand ist die Tatsache, dass bei diesen Ohrhörern mit einer guten Isolation geworben wird, damit die Musik nicht nach außen dringt und eventuell belästigend wirken könnte.
    Fakt ist aber, dass die Ohrhörer entsprechend auch genauso gut den Träger von Außengeräuschen, z.B. dem Straßenverkehr abschirmt. Die Unachtsamkeit und daraus resultierende Gefahr, die von der guten Isolation herrührt, würde ich somit eher als gefährlich ansehen, anstatt als „Feature“ des Produkts.

    Drittens: Warum so grässliche Farbgebung? Will man die Jugend auch noch vom grundsätzlichen Tragen abschrecken? Welcher, besonders auf seine „coolness“ bedachter Jugentlicher möchte sich so schillernde Teile ins Ohr setzen und öffentlich zur Schau stellen? Die Standardvarianten schwarz und silber (evtl. weiß für die iBla-Fraktion) hätten es wenigstens sein können.

    Letztes Problem: InEars gibts in jedem Elektromarkt bereits für einstellige Eurobeträge. Das ist im Budget jedes Jugendlichen drin, wenn ihm die Lautstärke nicht reicht. Effekt der Spezialhörer ist dann null, nur Geld sind die Eltern losgeworden.
    Im übrigen ist das Produkt garnicht mehr soo neu, Logitech vermarktet sie schon ein Weilchen unter ihrer eingekauften Marke Ultimate Ears für um die 30€ in Deutschland.

  2. fangorn schreibt:

    Die Isolation von der Außenwelt ist bei derartigen Sperrkammersystemen prinzipbedingt. Anders ließe sich mit derartig kleinen Membranflächen kein „homogenes“ Klangbild erzeugen (meist eher mit Badewannencharakteristik *grml*).

    Um noch etwas von der Umwelt mitzubekommen und das Gehör zu schonen sind In-Ears die falsche Wahl!

    Für besorgte Eltern lohnt sich eher die Investition in gute Ohrstecker, die mit geringen Verzerrungen aufwarten – besonders in den Hochtönen. Die belasten das Gehör und die Nerven deutlich weniger als die Standardquäken. Bei gleicher Lautstärke!

    Ich habe die mitgelieferten Ohrhörer meines Ipod Nano gleich in den Sondermüll geworfen, wo sie hingehören. Mit Sennheiser Ohrsteckern der 80 Euro Liga (mit Ledertasche, hält länger auch im dauernden mobilen Einsatz) klingt das Ding jetzt „annehmbar“. 😉 Jedenfalls schränken diese Ohrhörer den Playerklang in nichts ein.

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